Luthers Wort wird Stadt…

Luther Symposium... unter diesem Motto fand am 5. November in Osterwieck ein weiteres "Luther-Symposium" statt. Bereits 2004 von der Stadt Osterwieck, 2007 vom Verein für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen und 2009 vom Harzverein wurden in Osterwieck vergleichbare Veranstaltungen organisiert.

Warum Osterwieck?

Die Stadt Osterwieck hatte bei der Einführung der Reformation im katholischen Bistum Halberstadt eine Vorreiterrolle, bereits 1535 wurde hier ein lutherischer Prediger berufen. An drei Häusern (erbaut 1533-1537) finden sich die frühesten protestantischen Hausinschriften. Zum ersten Mal nach der Reformation wurde in Osterwieck ein altes Kirchenschiff abgerissen und an seiner Stelle ein neues protestantisches errichtet. Hier ist die Annahme der Reformation so gut nachvollziehbar wie kaum in einer anderen Stadt Sachsen-Anhalts.

Insbesondere die lateinischen und deutschen Inschriften auf den Stockschwellen und Brüstungsbohlen an insgesamt 41 Häusern lassen erkennen, was den Erbauern wichtig war. Mit großer Entschiedenheit haben sie sich schon früh zu Martin Luther und der Reformation bekannt.

Zur Veranstaltung selbst:

Veranstaltungsort war die Gaststätte/ Hotel Brauner Hirsch in der Osterwiecker Innenstadt. Hier trafen sich knapp Siebzig Wissenschaftler, ehrenamtliche Mitarbeiten und Interessierte um den Vortragenden aus Braunschweig, Göttingen, Halle, Salzgitter und Wolfenbüttel bei ihren Ausführungen zu den Deutschen Bibelübersetzungen vor Luther und jener durch Martin Luther und deren Wirkung auf das Bild der Stadt zu folgen.

Die Vorträge waren allesamt interessant – leider blieb nur wenig bis gar kein Raum für Fragen. Der Moderator beharrte leider an manch spannender Stelle zu sehr auf den knapp bemessenden Zeitplan. Wünschenswert wäre hier bei kommenden Veranstaltungen ein toleranteres Zeitmanagement. Ansonsten war auch das diesjährige "Luther-Symposium" ein voller Erfolg.

Bild: Dr. Jörg Leuschner, Fachdienstleiter Kultur der Stadt Salzgitter (Quelle: Alexandra Südekum)